Wie wird ein Vierkantrohr hergestellt?
Ein Vierkantrohr ist die handelsübliche Bezeichnung für ein Rohr mit einem quadratischen Querschnitt. Das bedeutet, dass alle Seiten des Rohres die gleiche Länge aufweisen, im Gegensatz zum im Handel als Rechteckrohr bezeichneten Halbzeug, das nur auf den jeweils gegenüberliegenden Seiten die gleiche Länge aufweist. Vierkantrohre werden üblicherweise als Halbzeuge aus Aluminium oder Stahl gefertigt. In geringerem Umfang wird aber auch Kupfer, Messing und selbst Bronze zur Fertigung von Vierkantrohren eingesetzt. Weitere Materialien sind Kunststoffe, Glas, Kohlefaser oder Verbundfasern. Das meistgenutzte Vierkantrohr wird aus Stahl in zwei verschiedenen Herstellungsverfahren produziert. Zu diesen Verfahren gehören das Lochen von Vollmaterial zur Fertigung nahtloser Vierkantrohre sowie das Längsschweißen von entsprechend gebogenen Stahlstreifen. Während in der industriellen Entwicklung zuerst das Längsschweißen bevorzugt wurde, konnte sich in der Vor- und Nachkriegszeit das nahtlose Verfahren behaupten und aktuell wird wiederum aufgrund einer verbesserten Technik das Längsschweißen bevorzugt, dass eine wesentlich kostengünstigere Produktion erlaubt. Dabei werden die Stahlstreifen erwärmt, zu einem Vierkantrohr gebogen und die Kanten verschweißt und verschliffen.
Vierkantrohre aus Aluminium werden zum größten Teil im Strangpressverfahren hergestellt. Dabei wird ein Aluminiumbarren erwärmt und mit hohem Druck durch eine Matrize gepresst. Als Halbzeuge kommen sowohl Aluminium- wie auch Stahlvierkantrohre mit einer Länge von 6 m in den Handel. Diese Länge begründet sich aus logistischen beziehungsweise transporttechnischen Vorgaben. Theoretisch könnten die Vierkantrohre wesentlich länger gefertigt werden.