X

Abmessung wurde zur Anfrageliste hinzugefügt

Unsere Service-Hotline: +49 6055 - 905 869 0

Was ist Bronze?

Bronze ist – metallurgisch korrekt bezeichnet – ein Metall mit einem Kupferanteil von mindestens 60 Prozent. Der Name des Hauptlegierungsmetalls wird dabei stets vorangestellt, zum Beispiel Aluminiumbronze, Berylliumbronze, Manganbronze und so weiter. Ist hingegen Zink der Hauptlegierungszusatz, heißt es nicht etwa „Zinkbronze“, sondern Messing. Wenn es um Bronze im historischen Zusammenhang geht, zum Beispiel um die Bronzezeit oder Kunstwerke aus Bronze, ist ausschließlich Zinnbronze gemeint.

Unverzichtbar in Industrie und Handwerk

Seit Bronze vor mehr als 4000 Jahren entdeckt wurde, ist das Material für die Menschheit in etlichen Bereichen unverzichtbar – immerhin trägt die Bronzezeit als ganze Menschheitsepoche den Namen des sehr vielseitigen Werkstoffs. Der Begriff „Bronze“ selbst leitet sich von Brundisium ab – dem lateinischen Namen der Stadt Brindisi in Süditalien. Diese war in der Antike ein wahres Zentrum des Bronzehandels und der Bronzeverarbeitung. Und so werden auch heute noch alte Skulpturen und Bildnisse als Bronzen bezeichnet, weil sie eben vornehmlich aus diesem Metall gefertigt wurden.

Die Vorzüge des Werkstoffs wurden jedoch seit jeher nicht nur in kunsthandwerklichen Zwecke geschätzt – denn auch heute findet Bronze weltweit Verwendung in vielen Branchen der Industrie. Hier bestimmt der Einsatzzweck die Zusammensetzung und Auswahl der Bronzelegierung. Was die Herstellung von Bronze betrifft, liegt der Werkstoff mengenmäßig weit abgeschlagen hinter den anderen in Deutschland hergestellten Kupferlegierungen.

Welche Bronzen gibt es?

Aluminiumbronze enthält etwa 5 bis 12 Prozent Aluminium und 3,5 bis 7 Prozent Eisen. Diese Zusammensetzung macht den goldfarbenen Werkstoff elastisch, seewasserbeständig, verschleißfest und zudem leicht magnetisch. Häufig wird Aluminiumbronze daher als Federblech, Schiffsschraube, Waagebalken oder in Anwendungen in der chemischen Industrie genutzt.

Bei Bleibronze macht der Anteil an Blei bis zu 28 Prozent aus. Hier stehen vor allem die Korrosionsbeständigkeit und die guten Gleiteigenschaften im Mittelpunkt, was das Metall für die Herstellung von Achslagern oder Verbund- und Formgusswerkstoffen geeignet macht.

Leitbronze ist, wie der Name bereits vermuten lässt, als elektrischer Leiter im Einsatz, zum Beispiel als Freileitungen oder in Starkstromanlagen.Hier werden insgesamt noch 3 % an Magnesium, Cadmium und Zink hinzulegiert. Die elektrischen Eigenschaften des Grundmaterials bleiben fast gleich, allerdings steigt die Zugfestigkeit des Metalls.

Manganbronze zeichnet sich mit einem 12-prozentigen Anteil an Mangan durch eine hohe Korrosions- und Hitzebeständigkeit aus. Diese Eigenschaften machen den Werkstoff ideal zur Herstellung von elektrischen Widerständen.

7 Prozent Zinn und 0,5 Prozent Phosphor sorgen für die hohe Dichtigkeit und Festigkeit von Phosphorbronze. Sie wird hauptsächlich zur Fertigung von Achsenlagern oder zähfesten Maschinenteilen genutzt. Allerdings sind Drähte aus diesem Material in Form von Pins auch im Elektronikbereich zu finden.

Rotguss besteht insgesamt zu 10 bis 20 Prozent aus Zinn, Zink und Blei, was für gute Gleiteigenschaften und Korrosionsbeständigkeit sorgt. Da das Metall außerdem auch gut gießbar ist, kann es neben der Herstellung von Armaturen, Fittings, Gleitlagern oder Schneckenrädern auch im kunsthandwerklichen Bereich eingesetzt.

Mit nur 1-2 % Anteil an zulegiertem Silicium entsteht mit Siliciumbronze eine chemisch und mechanisch stark beanspruchbare Legierung mit hoher elektrischer Leitfähigkeit – ideal als Oberleitung, als Nägel im Bootsbau, für Schleifkontakte oder zum Einsatz in der chemischen Industrie.

Zinnbronze enthält bis zu 40 Prozent Zinn und ist zäh, elastisch und Beständig gegen Korrosion. Sie wird seit jeher kunsthandwerklich verwendet, kann aber auch zur Herstellung von Zahnrädern, Turbinen oder Schlagwerken eingesetzt werden. Durch Zulegieren weiterer Metalle verändern sich ihre Eigenschaften. So sorgt Blei etwa dafür, dass sich das Metall besser zerspanen lässt, wohingegen Nickel eine höhere Festigkeit gewährleistet.